Gewicht sparen, clever packen – leichtgewichtig unterwegs auf Reisen
Beim Thema verreisen und Gewicht sparen findet ihr die abgefahrensten Ideen. Eine ganze Community versucht das Gepäck immer weiter zu reduzieren und bei notwendigen Gegenständen zu optimieren.
Jetzt muss jeder selber wissen, ob man die Zahnbürste bis zum Bürstenkopf abschneiden muss oder diese ganz durch kleine Zweige vom Wegrad ersetzt. Wir waren auf unseren Backpacking-Touren zwar froh über leichteres Gepäck, aber zu extremen Mitteln bestand dann doch nicht die Notwendigkeit.
Die Wahl der richtigen Gepäckstücke
Meiner Erfahrung nach wird man die vorhandenen Gepäckstücke immer maximal ausnutzen. Wer einen 70-Liter-Rucksack verwendet, bekommt den auch voll.
Daher ist es sinnvoll, wenn man sich schon bei der Größe und Anzahl der Gepäckstücke ein sinnvolles Maximum setzt. Wer statt 70 nur Platz für 30 Liter hat, muss sich automatisch beschränken.
Bei meiner ersten Rucksack-Tour (Interrail durch Westeuropa) hatte ich tatsächlich einen vollen 75-Liter Rucksack dabei. Was habe ich geflucht.
Seitdem komme ich in wärmeren Ländern immer mit knapp 30 Liter gut hin. Wenn man kurzfristig mal mehr transportieren muss – z. B. nach einem Einkauf – nimmt man einfach noch einen leichten Beutel mit.
Denkt auch daran, dass Gepäckstücke selber Gewicht haben und das manchmal nicht zu knapp.
Notwendig – Komfort – Luxus
Die Linie zwischen dem was notwendig, was Komfort und was Luxus ist, verläuft vermutlich bei jedem anders. Aber es macht in jedem Fall Sinn, wenn man versucht alles, was man mitnehmen möchte, in diese Kategorien einzuteilen.
Je nach Reise kann man dann überlegen, wieviel Komfort und Luxus vertretbar ist.
Sharing is … Gewicht einsparen
Wenn ihr mit mehreren Leuten unterwegs seid, ist eine tolle Möglichkeit Gewicht zu sparen, das Teilen von gemeinsam genutzten Dingen.
- Benötigt jeder unbedingt eine eigene Sonnen- oder Zahncreme?
- Ist ein zweiter Fön sinnvoll?
- Wie viele Kameras braucht man?
- Muss jeder alle notwendigen Ladegeräte dabei haben?
- usw.
Kleidung – es ist fast immer zu viel
Kennt ihr das? Ihr kommt von einer Reise zurück und die Hälfte der Klamotten liegt noch ordentlich gefaltet, gewaschen und gebügelt in eurer Tasche, weil ihr nichts davon an hattet?
Ein Klassiker vor allem bei Reisen in warme Länder.
- Packt am besten Kleidung ein, die ihr beliebig kombinieren könnt.
- Helle Kleidung bietet sich nicht unbedingt an, da man Flecken viel schneller sieht.
- Überlegt euch, wie oft ihr Kleidung wechseln müsst und packt maximal für eine Woche ein.
Ab wenigen Grad über 20 ist mein Lieblingskleidungsstück eine Badeshorts. Wenn die optisch nicht zu ausfallend ist, kann man damit auch gut einen Stadtbummel o. ä. machen. Ein Sprung ins Meer und schon ist sie wieder sauber.
Super sind T-Shirts aus Merino. Die sind leicht und riechen nicht so schnell unangenehm.
Schuhe, Schuhe, mehr Schuhe
Wenn ihr auf einer anspruchsvollen Bergtour seid, braucht ihr natürlich gute Wanderschuhe. Aber wenn es nur ab und zu mal auf eine kurze Wanderung geht, reichen vielleicht Sportschuhe. Diese kann man dann direkt zum Joggen verwenden und sie sind bequem für unterwegs.
Letztlich müsst ihr die Schuhe euren Ansprüchen und Unternehmungen entsprechend auswählen.
In warmen Ländern komme ich mit Flip-Flops (80%) und Sportschuhen (20%) häufig gut aus.
Was kannst du gut vor Ort kaufen?
Nicht immer geht die Reise in Gebiete abseits jeglicher Zivilisation. Und manchmal sind gewisse Dinge am Zielort sogar günstiger (oder auch qualitativ besser) als zu Hause. Warum also immer alles direkt mitnehmen, wenn man am Reiseziel bzw. unterwegs genauso gut oder besser einkaufen kann?!
Multifunktional
Häufig kann man mehrere Gepäckstücke durch ein Einziges ersetzen, welches gleich mehrere Funktionen erfüllt. Vielleicht nicht immer optimal, aber oft ausreichend gut.
- 2in1-Shampoo statt Shampoo, Spülung und Seife
- ein großes Tuch (Sarong) statt Schal, Rock und Decke oder
- ein Buff statt Schal, Gesichtstuch und Mütze
- ein Taschenmesser oder Multi-Tool statt Messer, Feile, Zange, Schraubendreher…
Mengen reduzieren
Oft sind die Mengen, in denen man bspw. Shampoo, Zahnpasta oder Parfum erhält zu groß. Oder die kleineren Varianten sind unverhältnismäßig teuer.
Hier bieten sich Abfüllflaschen (Link zu Amazon) an. Die bekommt man oft in der Apotheke.
Für Parfum ist bspw. ein Taschenzerstäuber (Link zu Amazon) super praktisch. Nutze ich bspw. ebenfalls für die Sporttasche. Hier kann man einfach das Parfum aus großen Flaschen in den Parfümzerstäuber umfüllen.
Bücher
Urlaub ist für mich die optimale Lesezeit. Aber nicht immer kann man stapelweise Bücher mitnehmen. Die sind schwer und sperrig.
Aber es gibt ja zum Glück eReader. Ich selber nutze den Kindle Paperwhite (Link zu Amazon) und bin damit sehr zufrieden.
Oder man lässt lesen. Ich bin mittlerweile ein großer Fan von Hörbüchern. Super für lange Autofahrten oder wenn man nebenbei noch andere Dinge erledigen möchte. Das mache ich vor allem bei Fachliteratur.
Dienste wie Spotify bieten hier mittlerweile so einiges an. Oder man nutzt den Branchenprimus Audible.
Ein paar nützliche Gadgets
Kompressionsbeutel
Kompressionsbeutel (Link zu Amazon) helfen sowohl dabei Ordnung im Gepäck zu behalten als auch das Volumen zu minimieren. Zudem verhindern sie bei guter Packweise etwas, dass die Wäsche stark knittert.
Reisehandtücher
Reisehandtücher (Link zu Amazon) sind leicht, trocknen schnell und es gibt sie in verschiedensten Größen und Materialien. Ich finde den Kompromiss aus Gewicht und Komfort ziemlich gut.
Elephant Wallet
Mittlerweile nutze ich dieses kleine Portemonnaie (Link zu Amazon) auch im Alltag. Ein Fan von Münzgeld wird man damit aber nicht mehr.
Adapter für Ladekabel
Es ist schon erschreckend, was man immer noch an Steckern und Kabeln mitschleppen muss, um alle elektrischen Geräte laden zu können. Handy, Kamera, Actioncam, eReader, usw., jedes Gerät hat im Zweifelsfall sein eigenes System.
Hier können Adapter helfen. Zum Beispiel Mini- auf Micro-USB. Alternativ kann man auch mehrere Akkus mitnehmen und auf das Ladegerät verzichten. Das bietet sich bspw. bei meiner DSLR-Kamera an, da ich mit zwei Akkus ziemlich lange fotografieren kann und das Ladegerät sehr sperrig ist.
Hast du noch weitere Tipps?
Cover photo by Tristan Pineda and food market photo by Adli Wahid on Unsplash. Thanks!